Laden unterwegs
Wie oben schon geschrieben ist das Thema e-Auto schon recht nerdig, wenn man sich damit beschäftigen möchte. Ich möchte ;-). Also hab ich mir schön im Vorhinein sämtliche Ladekarten und -systeme reingezogen und bestellt. Stellt sich im Nachhinein raus: War gar nicht nötig. Folgende Kombi ist bei mir ungeschlagen: EnBW Ladekarte (Aktivierung und Zahlung) plus PUMP-App (Planung).
Ich habe in den ersten 30.000 km in Deutschland und Europa keine andere Karte eingesetzt. Sie hat – so die Lader es taten – immer funktioniert. Und falls nicht, dann konnte die dazugehörige EnBW-App die Station zum Laden bringen. Ich hab immer ne Menge Alternativkarten als Ersatz mit an Bord aber wirklich noch nicht zum Einsatz gebracht.
Ein Blick auf den ebenfalls sehr empfehlenswerten Ladefuchs zeigt dann oft, dass der „Normaltarif“ bei EnBW nicht immer der beste ist, aber ab einem höheren Tarif gleicht sich das dann doch oft aus. Bei EnBW kann man sich innerhalb von vier Wochen schnell mal im Vertrag in den Grundgebühren hoch oder runter klicken. Fährst du in der kommenden Zeit häufiger, Tarif hoch. Bleibst Du in der Region und lädst nicht so viel unterwegs, Tarif runter.
Und für die Convenience – „nimm die EnBW Karte, klappt immer“ – ist es mir wert, dann mal nen Cent mehr zu zahlen als woanders.
Es ist wirklich so einfach: Karte dranhalten, fertig. Oder eben die App nutzen. Und EnBW sowie Fastned nutzen Plug & Charge. Da ist dann gar nichts mehr mit Karte. Auto einmalig anmelden, an die Säule anschließen, fertig.
PUMP App
Sie begleitet mich von Anfang an, nicht nur durch die wirklich sympathischen Interview-Folgen aus dem leider nicht mehr existenten Clean Electric Podcast (Kudos!).
Mit PUMP kannst Du sehr individuelle Strecken berechnen lassen, inklusive Start- und Zielvorgaben, was den Ladestand angeht. Und – noch viel besser – du kannst Ladeanbieter bevorzugen oder ignorieren. So ignoriere ich im Alltag zum Beispiel Ionity und EWE Go auf Grund ihrer Goldstrom-Preise. EnBW, Aral Pulse , Fastned und Tesla wiederum sucht sich PUMP dann standardmäßig bevorzugt aus. PUMP selbst holt sich die Status-Daten auch direkt vom Auto ab. PUMP kann noch viel mehr, daher absoluter Tipp.
PUMP bräuchte man nicht, wenn man der Software des Fahrzeugs trauen könnte, dazu aber mehr unter Software.
Meine negativen Erfahrungen, wenn man sie überhaupt so nennen kann, kann ich an einer Hand abzählen.
Das Fahrzeug hat fast immer geladen, wo und wie es sollte. Wenn es mal nicht funktioniert hat, dann tat es der Lader direkt nebenan. Lediglich zwei Mal waren die Geräte alle belegt. Entweder bin ich dann 10km weiter auf der Route zum nächsten – in diesem Fall nagelneuen EnBW-Ladepark – gefahren, oder der Tesla-Lader, ein paar Cent teurer, war direkt nebenbei. Hinzu kommt, dass eines dieser Erlebnisse am Sommerferien-Reiseverkehr Wochenende war und es entsprechend absehbar war.
Nix negatives? Eigentlich wirklich nicht, aber ein klein wenig mehr Ladegeschwindigkeit wäre schön. Ja, man kann (und sollte bei kälteren Temperaturen) den Akku vor dem Schnellladen vorkonditionieren und es reicht wirklich aus, aber gerade so abends oder nachts spät beim Ladestop auf der Autobahn im regnerischen Winter sind fünf Minuten schneller schon ein Argument.