Mastodon für die Fundraising-Branche
Die ethische Social Media Alternative
Soziale Medien sind für moderne Kommunikation und Fundraising unverzichtbar. Doch die großen kommerziellen Plattformen werfen zunehmend ethische Fragen auf: Wie können wir als Menschen aus Kommunikation und Fundraising authentisch, transparent und werteorientiert in sozialen Netzwerken aktiv sein? Eine vielversprechende Antwort darauf bietet das dezentrale Netzwerk Mastodon – insbesondere die Community fundraising.social, die ich speziell für unsere Branche erstellt habe. (Hab schon mal was dazu geschrieben.)
Die DNA von Mastodon: Dezentral, transparent und nutzerzentriert
Stell dir vor, soziale Medien würden wie E-Mails funktionieren: Jede Organisation betreibt ihren eigenen Server, und trotzdem können alle Nutzer:innen plattformübergreifend miteinander kommunizieren. Genau dieses Prinzip verfolgt Mastodon und das „Fediverse“, ein Verbund unabhängiger, aber miteinander verbundener Netzwerke.
Im Unterschied zu Xwitter oder Facebook steht hier keine zentrale Firma im Hintergrund, die Daten sammelt oder über Algorithmen bestimmt, was du zu sehen bekommst. Stattdessen besteht Mastodon aus vielen eigenständigen Servern – den sogenannten Instanzen. Jede Instanz folgt eigenen Regeln und Schwerpunkten, doch alle sind miteinander vernetzt. Diese dezentrale Struktur sorgt für eine demokratische Kontrolle und bietet den Nutzer*innen die Freiheit, die Plattform nach ihren eigenen Vorstellungen zu nutzen. Derzeit hat Mastodon circa 1,5 Millionen aktiv Nutzende. Das gesamte Fediverse wird auf circa 10-15 Millionen Nutzerinnen und Nutzer geschätzt, verteilt auf knapp 20.000 Server.
Warum Mastodon gerade für Nonprofits interessant ist
Für Fundraiser:innen und Kommunikationsprofis bietet Mastodon einige besondere Vorteile:
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Ethische Ausrichtung:
Mastodon setzt bewusst auf Werbefreiheit und verzichtet auf invasive Datensammlung. Das deckt sich mit den Werten vieler Non-Profit-Organisationen und stärkt das Vertrauen von Unterstützer*innen. Die Plattform bietet so einen sicheren Raum für Dialoge, die auf Vertrauen und Respekt beruhen. -
Fokussierte Kommunikation:
Ohne algorithmische Eingriffe sehen Followees deine Beiträge chronologisch und ungefiltert. Das führt zu einer verlasslicheren, transparenteren Kommunikation, in der Inhalte statt Reichweiten-Optimierung im Vordergrund stehen. Besonders bei sensiblen Themen können wir hiermit punkten. -
Authentische Communities:
Durch die Aufteilung in verschiedene Instanzen, die jeweils eigene thematische Schwerpunkte setzen, entstehen lebendige Fach-Communities. Die Instanz fundraising.social bietet hier einen sicheren und passgenauen Rahmen für den Austausch unter Kolleginnen und Kollegen. Das Erschaffen solcher spezifischen Communities kann langfristig auch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Organisationen stärken.
Darüber hinaus ermöglicht Mastodon die direkte Ansprache von Zielgruppen ohne Ablenkung durch Werbung oder Algorithmen. Für viele NPOs bedeutet das, dass sie ihre Botschaften präziser und effektiver kommunizieren können.
Der Einstieg: Anders, aber lohnend
Sicherlich erfordert der Start auf Mastodon ein wenig Umdenken: Es gibt keine automatischen Vorschläge, und die richtige Instanz will sorgfältig gewählt sein. Doch genau diese anfänglichen Hürden führen zu bewussteren Entscheidungen: Wen möchte ich erreichen? Mit wem möchte ich ins Gespräch kommen? Gleichzeitig wird die Plattform durch diese bewusste Nutzung nachhaltiger und qualitativ hochwertiger.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Möglichkeit, eigene Instanzen zu betreiben. Dies gibt Organisationen die Kontrolle über ihre Daten und ermöglicht die Gestaltung eines sicheren Raums, der den eigenen Werten entspricht.
Tipps für den erfolgreichen Start
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Passende Instanz wählen: fundraising.social ist ein idealer Ausgangspunkt für Menschen aus unserer Branche. Es gibt jedoch auch viele weitere Instanzen mit regem Austausch, die den Einstieg erleichtern können. Ein Wechsel der Instanz ist später – wenn auch mit einigen Einschränkungen – möglich. Eine Übersicht über deutsche Mastodon-Instanzen kann hilfreich sein, um die richtige Wahl zu treffen.
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Netzwerk gezielt aufbauen: Suche nach relevanten Hashtags und Personen aus deinem Arbeitsumfeld. Folge Nutzerinnen und Nutzern, die dich inhaltlich weiterbringen, und baue nach und nach eine wertvolle Community auf. Dabei kannst du gezielt nach Accounts suchen, die deine Arbeit unterstützen oder interessante Impulse liefern.
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Aktiv mitgestalten: Teile regelmäßig eigene Inhalte und beteilige dich an Diskussionen. Auf Mastodon ist die Interaktionskultur oft respektvoller und konstruktiver als auf kommerziellen Plattformen – ein klarer Mehrwert für den fachlichen Austausch. Zudem können eigene Inhalte und Storys dazu beitragen, eine authentische Verbindung zu deiner Community aufzubauen.
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Geduld bewahren: Der Aufbau einer Community auf Mastodon kann Zeit in Anspruch nehmen. Doch genau dieser langsame, organische Prozess sorgt für nachhaltige Verbindungen und eine vertrauensvolle Kommunikation.
fundraising.social: Deine Community für digitales Fundraising
Die Instanz fundraising.social wurde speziell für interessierte Menschen aus unserer Szene ins Leben gerufen. Hier findest du einen geschützten Raum für den fachlichen Austausch, frei von ablenkenden Inhalten und Werbebotschaften. Indem du dich aktiv einbringst, trägst du dazu bei, diese Community zu einem Fedi-Ort für unsere Branche zu machen. Ganz ohne Verpflichtungen, Abos, Datenfallen. Einfach ausprobieren.
Das Ganze entweder über den Browser, oder über Apps auf dem Smartphone. Hier kann ich persönlich Ice Cubes, Ivory oder Mammoth empfehlen. Die Androiden unter Euch müssen leider selbst schauen, was passt.
Fazit: Eine Chance für werteorientierte Kommunikation
Mastodon ist weit mehr als nur eine Alternative zu kommerziellen Plattformen: Es zeigt, wie soziale Medien funktionieren können, wenn sie transparent, nutzerzentriert und unabhängig von kommerziellen Interessen gestaltet werden. Für Fundraisende und Menschen aus Kommunikation und ÖA bietet sich die Chance, digitale Kommunikation im Einklang mit eigenen Werten neu zu denken.
Der Umstieg mag etwas Geduld erfordern, doch die investierte Zeit lohnt sich: Qualität statt Masse, konstruktive Debatten statt lauter Meinungsblasen und ein Netzwerk, das echte Interessen widerspiegelt. Indem wir Mastodon nutzen, können wir nicht nur unsere Botschaften effektiver verbreiten, sondern auch einen Beitrag zu einer ethischen und nachhaltigen digitalen Zukunft leisten.
Möchtest du mehr erfahren oder beim Einstieg Unterstützung? Kontaktiere mich gerne – gemeinsam finden wir deinen Weg ins Fediverse.